Dry January ist “In” – warum ich das ganze Jahr auf Alkohol verzichte und Meditation hilft, weniger Alkohol zu konsumieren
Machst du gerade auch einen “Dry January”? Meditation hilft dir, weniger Alkohol zu konsumieren.
Im Januar nichts zu trinken, ist “in” und ein guter erster Schritt, um dein Verhältnis zu Alkohol genauer anzuschauen. Genau darum geht es: zu verstehen, wie du mit Alkohol umgehst. Frag dich:
- Wann trinkst du Alkohol?
- Wie fühlst du dich, wenn du Alkohol trinkst?
- Wie beeinflusst Alkohol deine Beziehungen zu anderen?
- In welcher Weise beeinflusst Alkohol deine Beziehung zu dir selbst?
- Wie fühlst du dich am Tag nach dem Trinken?
Ich möchte dir von meinem eigenen Verhältnis zu Alkohol erzählen und davon, wie es dazu kam, dass ich seit Juni 2019 keinen Alkohol mehr trinke. Meditation hat mir geholfen, mein Verhältnis zu Alkohol zu erkennen, zu überdenken und zu ändern.
Heute weiß ich ehrlich gesagt nicht, welche der beiden Entscheidungen die beste meines Lebens war:
regelmäßig zu meditieren oder mit Alkohol aufzuhören.
Was ich aber sicher weiß, ist, dass es mir heute mit 47 besser geht als mit 27. Und der Schlüssel dazu waren diese beiden Entscheidungen.
Mein Verhältnis zu Alkohol – Meditation war mein Schlüssel zu weniger Alkohol
Gleich vorneweg: Ich verteufle weder Alkohol noch den Genuss davon. Ich finde, jeder sollte selbst entscheiden, was er konsumiert und wie er mit seinem Körper umgeht. Aber aus eigener Erfahrung glaube ich, dass wir als Gesellschaft Verantwortung tragen, unsere Kinder und Jugendlichen vor den Gefahren von Alkohol zu schützen. Leider passiert in Deutschland oft das Gegenteil.
Unsere laxe Gesetzgebung, die starke Alkohol-Lobby und eine Kultur, in der Alkoholkonsum in Vereinen und Gesellschaft normalisiert wird, führen dazu, dass junge Menschen früh an Alkohol gewöhnt werden. Eltern und Schulen sind häufig überfordert und halten es für normal, wenn sich 16-Jährige am Wochenende “die Lichter ausschießen”. So war es auch bei mir: Ab meinem 15. Lebensjahr war es normal, sich mit Freunden regelmäßig zu betrinken. Das wurde sogar von meinem Vereinsleben im Dorf gefördert und als gesellschaftlich akzeptiert angesehen. Aus heutiger Sicht ist das für mich nicht normal, sondern “der ganz normale Wahnsinn”.
Ich kann ohne Zweifel sagen, dass der Verzicht auf Alkohol neben meiner Meditationspraxis den größten positiven Effekt auf meine körperliche und mentale Gesundheit, mein Wohlbefinden und mein Glücksempfinden hatte. Oft fragen mich Menschen: “Warum trinkst du keinen Alkohol?” Früher habe ich mich dann erklärt. Heute stelle ich einfach die Gegenfrage: “Warum trinkst du Alkohol?”
Alkoholkonsum und seine unterschätzten Folgen
Früher galt das eine Glas Wein am Tag als gesund. Heute wissen wir, dass der Verzicht auf Alkohol die bessere Wahl ist. Alkohol – genauer gesagt sein Abbauprodukt Acetaldehyd – kann das Erbgut schädigen und Zellen entarten lassen. Dieses Risiko beginnt bereits mit dem ersten Glas (Weltgesundheitsorganisation, 2023).
Warum lallt und schwankt man, wenn man trinkt? Alkohol stört die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen. Regelmäßiger Konsum kann Konzentration und Gedächtnis beeinträchtigen (Heilig et al., 2014). Alkohol schädigt zudem das Gehirn und wirkt sich negativ auf die Psyche aus: Angstzustände, Stimmungsschwankungen und Aggressionen sind häufige Folgen.
Auch das vermeintliche “gute Herz” durch Alkohol ist ein Mythos. Vielmehr erhöht Alkohol das Risiko für Bluthochdruck, Vorhofflimmern und andere Herzkrankheiten (Wood et al., 2018).
Wie Meditation dir helfen kann, weniger Alkohol zu konsumieren
Viele Menschen trinken Alkohol, um sich zu entspannen. Doch es gibt bessere Alternativen: Sport oder Meditation. Meditation ist das beste Mittel gegen Stress. Ich nenne Meditation das Gegengift gegen Stress. Jede Meditation wäscht Stress aus deinem Nervensystem, wie eine Waschmaschine.
Viele Menschen flüchten in den Alkohol, um dem Alltag zu entfliehen und ihre Sorgen und Grübeleien zu betäuben. Hier hilft Meditation, weil Sorgen und Grübeleien mit einer regelmäßigen Meditationspraxis weniger werden. Außerdem hilft Meditation, den Alltag besser zu bewältigen und klarer im Kopf zu sein.
Studien belegen außerdem, dass Meditation dazu beiträgt, impulsives Verhalten zu reduzieren (Bowen et al., 2014).
Meditation fördert weiterhin eine positive Einstellung dir selbst gegenüber. Anstatt dich für vermeintliche Fehler zu verurteilen, entwickelst du ein Verständnis für deine Herausforderungen, was den Drang nach Alkohol mindern kann.
Und schließlich sorgt Meditation für eine emotionale Balance: du schwankst weniger in Extremen. Das stabilisiert auch den Umgang mit belastenden Situationen, in denen Alkohol sonst die vermeintliche Lösung ist.
Fazit: 6 Dinge über Alkohol, die ich mit 47 weiß und gerne schon mit 27 gewusst hätte
- Alkohol ist nicht notwendig, um eine gute Zeit zu haben
- Alkohol befreit dich nicht von Stress und Angst. Er sorgt für noch mehr Stress und Ängste.
- Dein Schlaf wird so viel besser ohne Alkohol
- Nur ein Glas Alkohol pro Tag erhöht dein Krebsrisiko und sorgt dafür, dass dein Gehirn degeneriert
- Du siehst besser aus ohne Alkohol
- Ich hatte ein Leben mit und eins ohne Alkohol. Das Leben ohne Alkohol ist so viel besser.
Herausforderung:
Versuche, 30 Tage auf Alkohol zu verzichten. Beobachte, wie du dich danach fühlst.
Falls du Meditation als Hilfsmittel nutzen magst, für diese Herausforderung (oder um generell weniger Alkohol zu konsumieren) empfehle ich dir meinen Online Selbstlernkurs Resilienzmeditation, den du hier findest:
https://meditationsakademie24.de/
Wenn du lieber live und in Person lernen magst, hast du dazu in München, Rottweil oder online die Möglichkeit. Bei Interesse reise ich auch gerne, um zu unterrichten. Schreibe mir einfach oder schaue dir hier meine Meditationskurs- Angebote an:
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Weitere Quellen:
Berndt, Christina: Der ganz normale Wahnsinn. Alkohol gilt in Deutschland als Kulturgut – und zerstört jedes Jahr Zehntausende Leben. Dabei wäre es so einfach, gerade junge Menschen besser zu schützen. Ein Wutausbruch., in: Süddeutsche Zeitung (2022), Nr.191, S. 32-33
Andrew Huberman, Ph.D. (Moderator) (2022, 22. August). What Alcohol does to your body, brain & health (Audio-Podcast). In Huberman Lab – https://open.spotify.com/episode/2ebY3WNejLNbK47emgjd1E?si=woHU5nnJQaKXAfv1vedqdw
Wittig, Frank: Wie die Alkohol-Lobby Beschränkungen verhindert, SWR, 08.10.2020: https://www.swr.de/wissen/odysso/wie-die-alkohol-lobby-beschraenkungen-verhindert-100.html